Montag, 20. Juni 2022

7. - Mittsommer

 


Montag 20. Juni

Beständiges Wetter

Distanz nach Hause 2472km / 4 Tage bis zur Mittsommernacht


Gestern Abend bin ich noch ein wenig auf der Nordseite von Skaland entlanggefahren. Ich brauchte einen schönen Platz zum übernachten, aber noch dringender wieder Wasser für Kaffee und co. Erfahrungsgemäss kommt man bei Friedhöfen oder an kleinen Bootshäfen am einfachsten zu einem Wasserhahn. Ich wurde fündig und habe die Nacht direkt am Meer genossen.


Heute Moregn muss ich nicht lange suchen, bis ich eine Blume finde. Das nächste Exemplar steht nur 20cm vor meiner Haustür. Ein Blick über das Meer und das stete tropfen in der Nacht sagt mir, dass Wetter ist beständig und bleibt dem nassen Wetterbericht treu. Auch wenn das Klima draussen meist so um die 10° schwankt, habe ich wohlig eingemummt herrlich geschlafen.

Morgenblick über das Meer

Fischzucht im Meer

Nun mache ich mich auf, den regennassen Fjorden entlang. Die Strasse windet sich dem Meer entlang und zwischdurch kommt immer wieder ein kleiner Pass. Die Berge sind teilweise hinter den Wolken verschwunden. Immer wieder sehe ich auch Vorbeitungen auf die Mittsommernacht.

Überall sieht man aufgeschichtetes Holz

Wasserfall

Kleines Kraftwerk

Trübe Wolken


In den Bergen ist es weiss und ein komisches Licht. Ob wohl ein Frühlingsschnee kommt. Dafür ist es aber eigentlich doch zu warm. So ein Sauwetter, das hat sich auch diese Elchkuh gedacht, die am Ortsrand von Bjervik im Gebüschsteht. Bald komme ich nach Narvik. Kurz vor der Stadt gibt es eine grosse Brücke über den Fjord. Ich entscheide mich aber für den längeren Weg dem Meer entlang. Nicht nur wegen der Maut, sondern vor allem weil man da mehr sieht.

Ein Elch steht im Walde ...

Halogalandsbrücke über den Rombaksfjord

Gleich neben der Brücke steht eine riesige Kirche auf dem Hügel. Wie bei Kirchen so üblich ist sie leer, nur die schwebenden Heiligenscheine leuchten still vor sich hin. Nun bin ich in Narvik angekommen. Beim Spital hat man den besten Überblick, auch auf die schöne alte Kirche. In Narvik endet acu die Erzeisenbahn die vom schwedischen Kiruna her kommt. Darum hat es auch so riesige Verladeanlagen am Hafen. Prompt wird auch meine Mittagsruhe durch einen langen Huplaut den nächsten Bergwerkszuges gestört.

Heiligenscheine (Scheinheilige) in der Kirche

Alte Kirche in Narvik

Hafen Narvik

Bald ist es wieder Abend und ich suche ein lauschiges Plätzchen. Zuerst gehe ich aber bei einer Tankstelle ein wenig ins Trockene. Hier treffe ich auch einen Velofahrer, der unterwegs zum Nordkapp ist. Er ist beim Tagebuch schreiben und bittet mich ein Mail mit Foto an seinen Sohn in Deutschland zu schreiben. 

Schneeberge

Velofahrer auf dem Weg zum Nordkap


Dienstag 21. Juni

Beständiges Wetter

Distanz nach Hause 2419km / 3 Tage bis zur Mittsommernacht



Das Einzige was sich seit gestern verändert hat ist das Datum. Das Wetter bleibt beständig. Trotzdem hatte einen ruhigen und schönen Platz am Meer mit Sicht auf die Berge der Ofoten.

Fels mit Moospölsterchen

Mein Platz am Ofotfjorden

Hier schlängelt sich die E6 durch die Berge von Fjord zu Fjord. Eigentlich wollte ich hier eine andere Strecke nehmen doch die Fähre ist momentan ausser Betrieb. Also weiter auf der normalen Touristenroute und bald kommt auch schon die Fährüberfahrt bei Skarberget.

Regen in den Bergen

Überfahrt

Auf der Fähre

Fähre legt ab in Bognes

Grosse Baustelle am Fähranleger

Weiter geht die Reise. Doch halt was steht da am Wegrand. Eine Tanksäule aus vergangenen Zeiten. Ja der Dieselpreis ist hier im Norden immer wieder ein Thema. Vor ein paar Tagen habe ich festgestellt, dass der Spritpreis am steigen ist. So habe ich beim ersten mal tanken in Norwegen noch 2.15 Fr. für den Liter Diesel bezahlt. Jetzt kostet es plötzlich 2.80 Fr. Jetzt ist der Preis wieder leicht am sinken.

Oldtimer Tanksäule

Bei der nächsten Tankstelle lege ich eine längere Kaffeepause ein um wieder mal ein bisschen Zivilisation zu schnuppern. Auch immer eine gute Gelegenheit um meinen Blog zu aktualisieren. Nun aber wieder ab in die Berge, An einem Bergsee auf fast 400m nahe der Waldgrenze lasse ich mich nieder. Dick eingemummelt geniesse ich ein warmes Nachtessen.

Kranwagen bei der Tankstelle

Hudelwetter in den Bergen

Bereit für die Nacht


Mittwoch 22. Juni

Ab in die Berge

Distanz nach Hause 2355km / 2 Tage bis zur Mittsommernacht


Jetzt bin ich also in den Bergen gelandet. Schneeflecken überall. Teilweise sind die Seen noch zugefrohren.  Trotzdem hatte ich schön warm, auch wenn das Thermometer am Morgen 3° angezeigt hat. Die ganze nacht hat es geregenet. Als ich Morgens um 5 Uhr kurz erwache, sehe ich blaue Störungen am Himmel inmitten der Wolken. Also schnell aufstehen und schauen was da los ist. Tatsächlich guckt zeitweise die Sonne durch die grauen Wolken.

Mein Platz auf Google Maps

Blauer Himmel

Gefrorener See


Wieder vorbei

Doch bereits nach einer knappen halben Stunde ist der Spuk wieder vorbei. Der allseits belibte leichte Landregen setzt wieder ein. Ich tue das, was jeder halbwegs vernünftige Engländer tun würde. Ich trinke einen Tee und lege mich wieder schlafen.

Pause im Wald

Morsvikbotn

Natürlich fahre ich nach Möglichkeit nicht alles auf der E6. So umfahre ich auch einen langen Tunnel über eine kleinen Pass an den Leirfjord. In Bonnasojen treffe ich auf einen Solothurner der mit seiner Frau den ganzen Sommer im Norden ist beim Fischen an. Er schenkt mir einen geräucherten Fisch. Da ist doch eine Toblerone angebracht. Vielen Dank.
Bonnasojen

Räucherfisch

Am Leirfjord

Weiter geht es dem wunderschönen Leirfjord entlang. Auch das Wetter spielt mit. Wieder auf der E6 schaue ich beim Rastplatz nochmals auf den Fjord

Rastplatz am Leirfjord

Nun will ich noch bis Fauske fahren und mir dann in der Nähe ein Plätzchen suchen.

Kurz vor Fauske



Donnerstag 23. Juni

Mittsommernacht

Distanz nach Hause 2295km / 1 Tage bis zur Mittsommernacht



Morgens früh schau ich aus dem Fenster. Es sieht gar nicht heintso schlecht aus. Sogar die Sonne schein zwischendurch ein wenig. Petrus hat wohl aus versehen den falschen Knopf gedrückt, so dass heute die Sonne scheint, denn im Wetterbericht ist Dauerregen angekündigt.

Mein erster Blick in den Tag

Kommt die Sonne durch?

Frühstück am Skjerstadfjorden

Nun ja, es sieht gut aus und guten Mutes mache ich mich auf die Räder. Im Loding scheint die Sonne und ich fahre zum Vatvatnet zum Mittagessen. Doch schnell wendet sich das Blatt. Bald muss ich mich ins Auto zurückziehen denn Regen kommt auf.

Sonne in Straumsnes

Rastplatz neben Baustelle

Am Vatnvatset

Zmittag am See

Bei der Weiterfahrt nach Bodo regnet es dauerhaft. Ich fahre ans Meer für einen Kaffeehalt. Nun muss ich meinen Plan für heite Abend überdenken. Von meinen Kontakten bei Couchsurfing hat sich auch niemend gemeldet. Auch habe ich nirgends die kleinsten Anzeichen für Feiern zu Mittsommer gesehen.

Düstere Wolken über dem Saltfjorden

Ich muss wohl der Tatsache ins Auge blicken, dass heute mit feiern nichts wird. Um die Mautgebühren zu sparen, fahre ich nicht mehr nach Bodo hinein, sonder weiter zum Saltstraumen.

Damit schliesse ich ein weiteres Kapitel ab. Das Wetter war konstant regnerisch und bewölkt, doch konnte ich trotzdem einige schöne Augenblicke erleben. So ist es halt im Frühling. Das Wetter mach was es will, wie ich ja auch. Immer noch besser als bei über 30° zu Hause in der Hitze zu schmoren.